Die Gründung der FFW Selben
Im Jahre 1838 wurden durch eine Feuersbrunst die Scheunen der Bauern Wolf (Kohlmann); Rühl (Strohschein); Heßler, Willi; Kutschke (Schenke) und Heßler, Ferdinand vernichtet. Daraufhin beschloss man eine Pflichtwehr zu bilden. Das erste Gerätehaus (Spritzenhaus) wurde nach der Anschaffung der Spritze, Fabrikat Bräunert aus Bitterfeld, im Jahr 1896 in der Großen Dorfstraße, am Ortsausgang nach Hohenroda, gebaut. Die Spritze war in diesem Jahr zum ersten Mal in Beerendorf bei einem Großfeuer im Einsatz.
Das erste Löschfahrzeug war eine von Pferden gezogene Spritze. Das Wasser wurde von 10-15 Wehrleuten mit Muskelkraft in die Schläuche gedrückt.
Aus der bestehenden Pflichtwehr wurde im Oktober 1912 die FFW Selben gegründet. Vor allem Bauern und Hausbesitzer waren in den ersten Jahrzehnten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Sie hatten wohl auch das größte Interesse daran, denn es waren ihre Grundstücke, die sie schützten.
Zum ersten Wehrleiter wurde Oskar Wolf ernannt. ( Bildmitte)
Oskar Wolf, Oswald Heßler, Paul Sachse, Otto Albrecht, Franz Löffler, Richard Heßler, die Brüder Otto und Paul Wilhelm, Franz Zschernitz, Martin Schmidt, Wilhelm Krabbs, Willi Berger, Paul Fügner, Emil Schmidt und Hermann Ludewig.
Einsätze waren hauptsächlich im Ort und in den benachbarten Gemeinden nötig. Die häufigsten Brandursachen waren damals die Schornsteinbrände. Auch bei Hochwasser war die Wehr im Einsatz sowie beim Bau von öffentlichen Einrichtungen.
Handspritze im Einsatz beim Leerpumpen des von Überschwemmung betroffen
Grundstück der Familie Max Boge in der Delitzscher Straße.
Die Einsätze der Feuerwehr
Am 31.10.1920 beim Brand der großen strohbedeckten Scheune des Rittergutes in der Hofmeisterei kam sie in Selben zum Einsatz. Starker Frost erforderte von allen Einsatzkräften Schwerstarbeit und viel Kraftaufwand. Durch den heftigen Ostwind waren alle gegenüberliegenden Häuser äußerst gefährdet. Um an das Löschwasser zu gelangen, musste ein Loch in das Eis gehackt werden. Die Spritze stand direkt auf dem zugefrorenen Hirtenteich.
Anfang 1932 gab es mehrere Großbrände zu verzeichnen, da Brandstifter am Werk waren. Bei starkem Nachtfrost brannte die Scheune direkt neben dem Kuhstall in Zschepen. Es gelang unserer Wehr in Verbindung mit anderen Wehren ein Übergreifen des Feuers auf andere Gebäude zu verhindern. Einen Tag später wurde die Wehr zum Brand in der Döbernitzer Schäferei gerufen. Am darauf folgenden Samstag stand die große Feldscheune des Rittergutes auf dem heutigen Gelände des alten Sportplatzes, in Flammen. Bei starkem Südost-Wind war das gesamte Dorf gefährdet. Man konnte das Lodern der Flammen noch in 2 bis 3km Entfernung sehen.
Zeitungsartikel in der LVZ vom 21.11.1932
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